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Die Siedlung Gardelegen entstand vor etwa 1.000 Jahren. Zwischen 1200 und 1400 gelang die Stadtwerdung. Seine historische Blütezeit und seinen überregionalen Glanz erlangte das Ackerbürgerstädtchen zwischen 1500 und 1630 durch das Brauen und Exportieren eines besonderen Kräutertrunkes (“Garlei”-”Bier”). Mit dem Biergeld (eine Ausfuhrsteuer) entstanden im 16. Jahrhundert noch heute imponierende Bauten wie das Rathaus oder das Salzwedeler Tor.

Nach dem völligen Niedergang des einst so bedeutsamen Bierexports und Bierbrauens (Anfang des 18. Jahrhunderts) war Gardelegen ein regional bedeutsames Ackerbürgerstädtchen, in dem Handwerker und Gewerbetreibende das Wirtschaftsleben bestimmten. Lediglich zwischen 1870 und 1910 erreichten die kleinen örtlichen Knopffabriken eine gewisse überregionale Bedeutung. Die Ansiedlung anderer Industrie- oder Wirtschaftszweige gelang trotz mancherlei Versuche nicht.

Seit 1725 (bis 1991) nutzen die Landesherren Gardelegen als Garnisonsort, was dem städtischen Charakter des Ortes auch in schwierigen Zeiten eine gewisse Stabilität verlieh und brandenburgisch-preußisches Traditionsbewusstsein begründete. Eine erste moderne, zeitgemäße Infrastruktur bekam Gardelegen dank der Weitsicht einiger “Stadtväter” zwischen 1870 und 1910. Erst seit 1870 entwickelte sich die Stadt über den im Mittelalter eingenommenen Siedlungsbereich (Altstadt) hinaus.

Zwischen 1815 und 1994 war Gardelegen der Hauptort eines eigenen, größeren Landkreises. Gardelegen ist seit jeher nach Stendal und Salzwedel die bedeutendste Stadt in der Altmark. Die Einwohnerzahlen von Gardelegen pendeln je nach äußeren, zeitgeschichtlichen Einflüssen seit etwa 150 Jahren um die 10.000 – Marke.