Stipendium für Zahnmedizin-Studenten
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Seit 2022 können sich Studierende der Zahnmedizin jeder beliebigen deutschen Universität auf das mit 500 Euro monatlich ausgeschriebene Stipendium der Hansestadt Gardelegen "Gardelegen mit Biss" bewerben. Die monatliche Förderung erfolgt pauschal und ist nicht zweckgebunden. Im Gegenzug verpflichtet sich der Stipendiat bzw. die Stipendiatin, nach dem Studium mit eigener Praxis oder als angestellter Zahnarzt in Gardelegen tätig zu werden – gern permanent, aber mindestens entsprechend des Förderzeitraumes während des Studiums.
Die Hansestadt Gardelegen finanziert entsprechend eines Stadtratsbeschlusses das monatliche Stipendium bis zum Physikum, die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV LSA) übernimmt die folgenden praxisbezogenen Semester. Die KZV ist aufgrund eines bereits erprobten Verfahrens für die Auswahl der Stipendiaten zuständig und betreut diese bis zum Ende ihres Studiums mithilfe eines Mentoring-Programms. Außerdem unterstützt die Dentallabor Zahl GmbH, Am Bürgerbusch 19, in Gardelegen die Stipendiaten, in dem sie die praktischen zahntechnischen Arbeiten ihres Studiums dort anfertigen können.
Wie kann ich mich für das Stipendium bewerben?
Bewerbungen können (samt Abiturzeugnis, Nachweis über die Zulassung zum Zahnmedizinstudium an einer Universität in der Bundesrepublik Deutschland, Motivationsschreiben und Lebenslauf) bis zum 15. Oktober 2024 postalisch eingereicht werden an
Hansestadt Gardelegen
Bürgermeisterin
Rudolf-Breitscheid-Straße 3
39638 Gardelegen
Eine Bewerbung ist auch per Mail im PDF-Format an info@gardelegen.de möglich.
HINTERGRUND
Von den niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten, die heute in Ruhestand gehen, findet nur jede zweite bzw. jeder zweite eine Nachfolge für die eigene Praxis. 50 Prozent der Praxen scheiden somit endgültig aus der Versorgungslandschaft aus – mit den entsprechenden Konsequenzen für das Praxispersonal und die Patientinnen und Patienten.
Aufgrund der Altersstruktur der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Sachsen-Anhalt wird dieses Missverhältnis in den kommenden Jahren noch dramatischer. In weniger als zehn Jahren werden von den circa 1.600 Zahnärztinnen und Zahnärzten im Land kaum mehr als 800 verbleiben. Die Situation in der Einheitsgemeinde ist eindeutig: Von 12 Zahnärzten werden in zwei Jahren maximal nur noch 7 praktizieren.
Die Hansestadt Gardelegen geht mit dem Zahnarzt-Stipendien-Programm "Gardelegen mit Biss" in Zusammenarbeit mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV LSA) erneut einen Weg als Vorreiter in Sachsen-Anhalt. „Wir wollen für unsere Stadt einen Schritt nach vorn machen“, sagt Bürgermeisterin Mandy Schumacher.
Die erste "Mit-Biss-Stipendiatin 2022" - Sophie Zedler aus Wernitz (Stand 15.09.24)
Zahnmedizin-Studentin Sophie Zedler ist die erste Stipendiatin des neuen Förderprogramms „Gardelegen mit Biss“. Sophie Zedler ist eine Stipendiatin aus der Region. Sie stammt aus Wernitz, hat am Gardelegener Geschwister-Scholl-Gymnasium ihr Abitur abgelegt und studiert seit Oktober 2022 Zahnmedizin in Bonn. „Ich wollte schon immer etwas Medizinisches machen“, sagt sie. Und nun ist sie beim medizinischen Handwerk gelandet, was ihr großen Spaß macht. „Drehen, bohren, schweißen, Arbeit mit Kunststoff – das ist ein großer Teil der täglichen Arbeit“, so Dr. Jochen Schmidt.
Die Studentin profitiert in den kommenden Jahren von einem monatlichen 500-Euro-Stipendium, außerdem wird sie von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) begleitet. Für ihre Hobbys Volleyball und Sport im Fitnessstudio bleibt Sophie Zedler im Moment nicht viel Zeit, denn die ersten vier Semester bis zum Physikum sind extrem lernintensiv. Eine klare berufliche Perspektive hat die junge Frau. Sie möchte nach Ende ihres Studiums zurück in die Heimat: „Ich bin ein Landmensch, bin in einem Mini-Dorf aufgewachsen, habe hier meine Familie und möchte, dass meine Kinder hier aufwachsen. Außerdem kenne ich mir hier super aus.“
KZV vergibt jährlich 12 Stipendien für Studienplätze der Zahnmedizin an der ungarischen Universität Pécs
Um dem drohenden Zahnarztmangel in Sachsen-Anhalt zu begegnen, vergibt die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV) – als erste KZV bundesweit – beginnend zum Wintersemester außerdem jährlich zwölf Stipendien für Studienplätze der Zahnmedizin an der ungarischen Universität Pécs. Dazu kommen im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen weitere Förderungsmöglichkeiten auf Kreis- und Kommunalebene.