29.560 Euro Spenden für die Ukraine-Hilfe
Die Grundschülerinnen Maja Bruttig, Thea Jentsch und Leonie Möller haben Spenden für die ukrainischen Flüchtlinge in Gardelegen gesammelt. Sie haben an ihrer Schule, im Freundes- und Bekanntenkreis über zwei Wochen hinweg Pfandflaschen gesammelt. Eine Idee, auf die die Mädchen beim gemeinsamen Spielen nachmittags gekommen waren. „Wir wollten etwas Gutes tun“, sagt Thea Jentsch. „Da war ich megastolz, als ich mitbekommen, was sie da heimlich vorbereiten“, so Majas Mutter Sabine Bruttig.
Für die Sammelaktion hatten die Kinder eigens kleine Flyer an ihrer Grundschule verteilt. Am Kindertag übergaben sie die Spendensumme an Bürgermeisterin Mandy Schumacher, außerdem hatten sie Süßigkeiten und selbst gebastelte Loom-Bänder für die ukrainischen Kinder dabei. Durch die Abgabe der Pfandflaschen kamen 80 Euro zusammen, die Familien der drei Mädchen stockten die Spendensumme auf, so dass Maja und Thea an Bürgermeisterin Mandy Schumacher 150 Euro übergaben.
Damit sind seit Anfang März insgesamt 29.650 Euro auf das Spendenkonto „Ukraine-Hilfe“ der Hansestadt Gardelegen von hunderten Bürgern, Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen eingegangen. „Eine unglaublich hohe Summe, die uns sehr geholfen hat, die Familien schnell in eingerichteten Wohnungen unterzubringen. Vielen Dank dafür“, sagt Bürgermeisterin Mandy Schumacher. Über das PayPal-Konto der Hansestadt waren Spenden ganz unkompliziert und schnell möglich. „Wir hatten es gerade eröffnet – und schon waren die ersten Spenden da“, so die Bürgermeisterin. Dazu kamen Sachspenden im Wert von mehreren tausend Euro von Unternehmen.
Mandy Schumacher hatte am ersten Tag des Krieges informiert, dass die Hansestadt Gardelegen unterstützen und Wohnraum für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung stellen wird. Zwei Tage später wurde das Spendenkonto eingerichtet. Seit Anfang März wurden ca. 20 Familien – ausschließlich Frauen mit Kindern sowie ältere Paare – in Gardelegen und den Ortsteilen untergebracht oder bei der Ausstattung von Wohnungen unterstützt. Dazu kam Hilfe bei der Antragstellung für Privatpersonen, die Flüchtlinge aufgenommen hatten.
Die ersten Ukrainer, die im März kamen, erhielten pro Person 100 Euro Starthilfe, um die Zeit zu überbrücken, bis das Sozialamt Leistungen zahlte.
Die Spendenbereitschaft hält an, erst im Mai gingen noch Spenden ein. Ein Ehepaar aus Gardelegen übernahm für mehr als 600 Euro die Kosten für eine Wohnungsausstattung für eine Mutter mit zwei Kindern im Altern von 9 und 14 Jahren. Das jüngere Kind besucht inzwischen eine Grundschule, das ältere Kind nimmt regelmäßig am Deutsch-Unterricht in der Anfängerklasse teil.
Bei der Aufführung der Kinder-Oper Brundibár in der Marienkirche im Rahmen der Altmark-Festspiele kam im März eine Spendensumme von 1131 Euro zusammen. Der Rotary Club hatte 5000 Euro übergeben. Die Mitglieder des Solpker Ortschaftsrates sowie Ortsbürgermeister Sven Grothe spendeten ihre Aufwandsentschädigungen für zwei Monate – mehr als 800 Euro. „Für uns war sofort klar, dass wir so helfen wollen, indem wir dieses Geld zur Verfügung stellen. Da waren wir uns im Ortschaftsrat einig“, sagt Ortsbürgermeister Sven Grothe. Es gab auch Spenden von einzelnen Personen in vierstelliger Höhe.