Inhalt
Datum: 28.04.2025

EPS: Bekämpfung 2025 beginnt

Die Hansestadt Gardelegen beginnt am 28. April im zehnten Jahr in Folge mit der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, sofern die Witterungsbedingungen passen. Begonnen wird im Bereich der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe. Geplant ist, innerhalb einer Woche ca. 10.000 Bäume in der gesamten Einheitsgemeinde zu besprühen.

Bei der chemischen Bekämpfung wird der biologisch abbaubare Bacillus Thuringiensis eingesetzt, den die Raupen mit den Eichenblättern fressen und danach verhungern. Die Wirksamkeit liegt bei optimalen Bedingungen bei maximal 80 Prozent. „Wir haben mit der chemischen Bekämpfung in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht. In einigen Bereichen mussten wir mechanisch gar nicht nachbehandeln, in anderen Bereichen war der Befall nicht so stark“, so Ordnungsamtsleiter Florian Kauer. Eine flächendeckende Bekämpfung wird nicht möglich sein. Besprüht werden punktuell die befallenen kommunalen Bäume innerhalb der Ortslagen an öffentlichen Einrichtungen und stark frequentierten Stellen und Orten. Außerdem werden 243 private Eichen behandelt, bei denen die Eigentümer die Kosten übernehmen.

Im Bereich Miesterhorst wird der Eichenprozessionsspinner zum fünften Mal biologisch bekämpft. „Wir hatten dort nach dem Einsatz der Nematoden eine leicht positive Tendenz“, sagt Florian Kauer. Nematoden sind wirbellose Fadenwürmer, die kleiner als 1 mm sind. Die Eichen werden, ähnlich wie beim chemischen Verfahren, mit diesen Nützlingen besprüht. Die Fadenwürmer entwickeln sich im Körper der Raupen und töten sie dadurch ab. Nach 10 bis 14 Tagen erfolgt eine weitere Behandlung. Weil die Nematoden besonders lichtempfindlich sind, starten die Einsätze immer erst nach Sonnenuntergang. Da alles rein biologisch erfolgt, kann das Verfahren auch in Gewässernähe, beispielsweise an Rad- und Wanderwegen im Drömling, angewendet werden.

Die Hansestadt Gardelegen finanziert wie in den Vorjahren 27.500 Euro aus Eigenmitteln, beim Land Sachsen-Anhalt wurden Fördermittel in Höhe von 110.500 Euro für alle biologischen, chemischen und mechanischen Bekämpfungsmaßnahmen beantragt.