Inhalt
Datum: 02.06.2022

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Vor wenigen Tagen hat die Hansestadt Gardelegen die chemische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners beendet. Insgesamt wurden rund 10.500 öffentliche und private Eichen behandelt. Die Wetterbedingungen waren zum großen Teil passend, „sodass wir mit guten Erfolgen rechnen“, sagt Ordnungsamtsleiter Florian Kauer. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners waren im dritten Larvenstadium und damit im idealen Bereich.

Eingesetzt wurde der biologisch abbaubare Bacillus Thuringiensis, den die Raupen mit den Eichenblättern fressen und danach verhungern. Die Wirksamkeit liegt bei optimalen Bedingungen bei maximal 80 Prozent. Die Behandlung der kommunalen Bäume finanzierte die Stadt mit Eigenmitteln in Höhe von 27.500 Euro. Die Hochschule Anhalt hat die chemische Bekämpfung teilweise begleitet. Die Studenten stellten Fallen auf, um die Auswirkungen des Sprühens zu ermitteln. Unter anderem wird gezählt werden, wie viele Raupen verenden und ob andere Tiere betroffen sein könnten.

„Die Rückmeldungen der Bürger sind sehr positiv. Sie sind sehr froh darüber, dass es in den bekämpften Bereichen in den vergangenen Jahren wirklich Erfolge gab“, sagt Florian Kauer.

Im Bereich Miesterhorst wurde in diesem Jahr ein erneuter Bekämpfungsversuch mit Nematoden gestartet, der letztes Jahr nicht erfolgreich verlaufen war. Zweimal wurden 385 Eichen im Rahmen der biologischen Bekämpfung mit wirbellosen Fadenwürmern besprüht. Die Nematoden dringen im Idealfall in die Eichenprozessionsspinnerraupen ein und setzen ihr mitgeführtes Bakterium frei. Das Bakterium vermehrt sich und tötet die Raupen innerhalb von 10 Tagen – in allen Larvenstadien. Da es sich um ein biologisches Verfahren handelt, konnte es auch in Gewässernähe, beispielsweise an Rad- und Wanderwegen, angewendet werden. Die Hochschule Anhalt wollte das Projekt trotz des Misserfolges 2021 fortführen, um repräsentative Forschungsergebnisse zu erhalten.

Nun wird abgewartet, wie sich die Populationen in allen Bereichen entwickeln. Im Idealfall ist ein mechanisches Absaugen von Nestern nicht erforderlich.