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Datum: 15.09.2021

Neuer Bürgerservice, neue Struktur

Die Hansestadt Gardelegen mit ihren ca. 90 Mitarbeitern verändert aktuell ihre Organisations- und Verwaltungsstruktur mit neuen Dezernaten und veränderter Aufteilung der Aufgaben. Das sichtbare Merkmal nach außen: Es gibt seit wenigen Tagen im Haus II eine Anlaufstelle für den Bürger. Die Räumlichkeiten des Einwohnermeldeamtes wurden baulich so umgestaltet, dass es nun keine geschlossenen Büroräume mehr sind, sondern ein offener Bürgerservice.

Der frühere Warteraum des Einwohnermeldeamtes ist mit einem Tresen ausgestattet, an dem Bürger unkomplizierte Anliegen sofort erledigen können. Bürgermeisterin Mandy Schumacher sagt: „Wir haben dort Ansprechpartner für Kita, Hundesteuer, Osterfeuer.“ Zurzeit sind es 24 Dienstleistungen, die im neuen Bürgerservice sofort abgeschlossen werden können, ohne, dass der Bürger an andere Verwaltungsmitarbeiter verwiesen wird. Dazu gehören die gewohnten Leistungen, wie das Beantragen und Abholen von Reisepässen, Ausweisen und Führungszeugnissen, aber demnächst auch die Möglichkeit, Kita-Plätze zu beantragen. „Der Bürgerservice wird noch wachsen, es werden mehr Aufgaben dazukommen“, sagt Isolde Niebuhr, Leiterin des neuen Bürgeramtes. Für zeitintensivere Anliegen werden die Bürger weiterhin in die Büros des Bürgerservice gebeten. Zum neuen Bürgeramt gehören neben dem Bürgerservice das Standesamt, Statistik und Wahlen, Friedhofsverwaltung sowie Kitas, Grundschulen und Jugendarbeit.

Das Ziel der Verwaltungsreform: „Es wird Klarheit an Aufgaben geben. Wir müssen diese so bürgernah wie möglich gestalten, so dass der Bürger auch weiß, wo er mit seinem Anliegen richtig ist“, betont Bürgermeisterin Mandy Schumacher. Bedingung dafür: Es wurde ein Aufgabengliederungsplan erstellt, den die Hansestadt Gardelegen bisher nicht hatte. Als Herausforderung kam zusätzlich die Bildung der Einheitsgemeinde 2010/11 dazu, in deren Folge einige Aufgaben in unterschiedlichen Fachbereichen doppelt besetzt waren. „Wir haben eine Unmenge an Aufgaben bei der Bewirtschaftung von Grundstücken. Das erfolgt nun alles zentral in einem Amt. Weiteres Beispiel sind die Bäume. Dort gab es aufgrund der gewachsenen Strukturen Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen, die sich um kommunale, private, Bäume in den Ortsteilen und Bäume in Gardelegen gekümmert haben“, so die Bürgermeisterin. Nun gibt es das Amt für Gebäude- und Liegenschaftsverwaltung. Die Mitarbeiter der Verwaltungen waren durch Befragungen zu ihren Aufgaben, Informationsrunden und Workshops stets in den Veränderungsprozess eingebunden. Auch dem Stadtrat war das neue Konzept vorgelegt worden. 

Die Hansestadt Gardelegen verfügt nun über eine zweistufige Verwaltung. Damit einher geht, dass Kämmerer Maik Machalz Leiter des Dezernates Bauen und Finanzen ist. Außerdem wurde die Stelle eines Dezernatsleiters neu geschaffen. Andreas Hensel hat als Dezernatsleiter Innere Verwaltung/Bürger- und Rechtsanlegenheiten am 1. September seine Arbeit aufgenommen.

Er kommt mit beruflicher Erfahrung nach Gardelegen. Der 39-jährige Volljurist, der aus Merseburg stammt und in Halle studiert hat, kennt sich in der Altmark aus, weil er bereits beim Altmarkkreis Salzwedel und in der Hansestadt Salzwedel gearbeitet hat. In Salzwedel war er in ähnlicher Funktion tätig wie nun in Gardelegen. „Ich bin hier sehr freundlich begrüßt worden und freue mich auf meine Aufgaben“, sagt Andreas Hensel. Für ihn hat sich der Weg zur Arbeit mit der neuen Stelle deutlich reduziert, denn er wohnt bereits seit längerem in einem Ortsteil von Gardelegen.